On hidden paths | Herbst & Donner
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Re: On hidden paths | Herbst & Donner
von Donnerpfeil am 28.12.2021 12:27[Ach, Romane sind bei mir völlig in Ordnung. Kann passieren, dass ich dann genauso antworte xD]
Es fühlte sich nicht an wie ein Sieg, mehr wie ein Ausweichen, um einer Niederlage zu entgehen. Es fühlte sich unfertig an, als wären da noch unausgesprochene Worte, ungefochtene Fehden. Unzufriedener, als ich es zugegeben hätte, bahnte ich mir meinen Weg durchs Unterholz. Das Kaninchen schien ziellos gewesen, war einmal nach rechts, dann nach links gehoppelt, hatte sich durch enges Gestrüpp gequetscht und dann wieder eine freie Lichtung überquert. Doch die Spur wurde stetig stärker und ein Fellbüschel zeigte mir schließlich, wo es nur wenige Minuten zuvor gewesen sein musste. Ich wurde langsamer, setzte meine Pfoten vollkommen lautlos auf, pirschte mich unter einem Brombeerstrauch entlang. Mein Fell verschmolz mit dem Schatten. Das Kaninchen dagegen war deutlich besser zu erkennen. Unruhig stellte es sich auf die Hinterläufe, zuckte mit den Ohren, wechselte beständig seine Richtung. Sobald es mir ein weiteres Mal den Rücken zuwandte, stieß ich mich ab. Meine Krallen gruben sich in weichen Pelz, meine Zähne schlangen sich um das Genick, das mit einem feinen Knacken brach und meiner Beute einen schnellen Tod schenkte. Es war tatsächlich nicht allzu kräftig, aber groß genug, um etwas mit anfangen zu können. Mit dem Tier in meinen Fängen kehrte ich um. Der Weg durch das Gestrüpp war beschwerlich gewesen, weshalb ich jetzt einen anderen wählte, zwischen den Bäumen hindurch und schließlich am Fluss entlang. Erst, als das Wasser in der Ferne zu sehen war, dachte ich erneut an die Kätzin, deren Namen ich nicht kannte.
Wie ärgerlich.
Meine Pfoten folgten dem Uferlauf. Wenn man es recht betrachtete, hatte ich nicht unbedingt klug gehandelt, in Anbetracht ihres Ranges war mein Verhalten aller Wahrscheinlichkeit nach fast schon albern erschienen.
Kurios.
Ein listiges Lächeln stahl sich in meine Mundwinkel, nicht zu sehen hinter dem dichten Fell des Kaninchens, doch vorhanden. Es war so unklug gewesen, so wunderbar dämlich.
Ein Spiel, das ist es. Ja, wie schön.
Fast ruckartig senkte ich plötzlich den Kopf, schüttelte mich, wie um einen lästigen Gedanken loszuwerden. Dann richtete ich mich wieder auf und von dem amüsierten Grinsen war nichts mehr zu sehen.
Reiß dich zusammen.
Ich war kein Schüler mehr. Ich war seit einigen Monden Krieger und ich hatte mir fest vorgenommen, in der Rangfolge bis ganz nach oben zu steigen. Ich wollte Teil der Feuerkrieger werden, für den Clan kämpfen und...
...womöglich auch der ein oder anderen Kätzin, die sich im Moment noch mit mir gleichauf befindet, Manieren beibringen.
[Sowas bekomme ich fertig^^ Nach langer Erfahrung *hust* bin ich ein Meister des zufälligen Aufeinandertreffens ;3]
D O N N E R P F E I L
two faces
Nicht alles, was glänzt, ist Gold.
» It's a game. Just a game. «
Never a guilty conscience
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