Der Drache des Mondes (Drachenschweif & Finstermond)

Der Drache des Mondes (Drachenschweif & Finstermond)

Wie so oft hatte es den gescheckten Kater nach draußen in den Laubwald getrieben. Viele Katzen hatten sich bereits zur <ruhe gelegt, es standen keine Aufgaben mehr an, die er hätte erkedigen können und da der heutige Tag schon viel Arbeit gebracht hatte beschloss er, sich diese Pause zu gönnen und einer seiner lliebsten Beschäftigungen nachzugehen.
Die Sonne ging bereits unter und die Sterne funkelten schon am Himmel, als Finstermond das Lager verließ. Schnell fand er einen Ort, an welchem er bleiben wollte. Geschickt sprang er den Baum hoch, seine Krallen gruben sich tief in die dicke Rinde des Stammes. Von der Krone der Eiche aus war der Himmel dem 2. Anführer offen, der Mond strahlte ihm entgegen. Erfreut schnurrte er und setzte sich auf einen breiten Ast, von welchem er aus die Sterne betrachtete.

Ungewöhnlich für diese Jahreszeit des Blattfalls war es nicht bewölkt, der Tag war erstaunlich trocken gewesen. Da Finstermond bereits seine Pflichten erledigt hatte war es auch kein Problem, wenn er den ersten Teil der Nacht hier oben verbrachte und die Sterne beobachtete. Auffallen würde es wahrscheinlich sowieso niemanden.

Finstermond: 2. Anführer

Winterblut: Feuerkrieger

Seelenecho: Heilerin

Re: Der Drache des Mondes (Drachenschweif & Finstermond)

Auch die schneeweiße Heilerin trieb es am Abend heraus. Nachdem alle Kranken versorgt waren und sie sichgestellt hatte, dass jemand anderes dort war und im Notfall helfen konnte, verließ Drachenschweif das Lager. Die Stille, die sie im Laubwald empfing schien himmlisch, als würde ihr der Sternenclan selbst eine Ruhepause geben. Nur selten zirpten einige Grillen und in der Ferne vermeinte die Kätzin, einige Vögel noch immer zwitschern zu hören. Das tote Laub unter ihren Pfoten raschelte, ab und zu war das Wasser der Pfützen, die noch von den regnerischen Tage überall verteilt waren, zu hören. Umso weiter sich Drachenschweif vom Lager entfernte, umso entspannter wurde sie. Jetzt musste sie sich für einen Moment nicht mehr um die Kranken und Verletzten kümmern, die täglich zu ihr kamen. Auch wenn es ihr Spaß machte, so war es doch anstrengend und auch so oft verzweifelnd wenn die Heilerin bemerkte, dass manchen nicht mehr zu helfen war.
Ein helles Licht, welches durch das dichte Blätterdach schien, riss Drachenschweif aus ihren Gedanken. Der Mond stand am Himmel, mit den Sternen um die Wette leuchtend. So entschied die Kätzin, den Nachthimmel einmal zu genießen. Langsam kletterte sie einen dicken Stamm hoch, welcher sie hoch in seine Krone brachte. Nach einem kurzen Blick um sie herum sah sie jemand anderes, nicht weit entfernt von ihr auf einem Ast sitzend und die Sterne beobachtend. "Dürfte ich mich zu dir gesellen?", fragte die Heilerin höflich und nährte sich vorsichtig dem Kater

Re: Der Drache des Mondes (Drachenschweif & Finstermond)

Gerade, als der Kater fast in seinen Gedanken verloren ging, riss eine sanfte Stimme ihn wieder aus diesen. Er sah sich um und blickte in zwei grüne Augen einer schneeweißen Katze. "Gerne, wenn du möchtest", schnurrte er freundlich und neigte seinen Kopf leicht. "Drachenschweif, richtig? Wir kennen uns von früher, aber ich denke nicht, dass du dich erinnerst". Erinnerungen überkamen den Kater. Damals, als er in den Heilerbau kam weil er Angst hatte, sein Augenlicht würde für immer verschwinden. Und wie es der Sternenclan wollte, nun war er halb blind. Doch die Heilerin hatte ihm damals Mut gemacht und ihr bestes gegeben, er würde dies nicht so einfach vergessen. Noch immer empfand er tiefen Respekt gegenüber der Katze. 
"Du versorgst täglich so viele Katzen und Kater des Clans, du hast eine so ehrenvolle Aufgabe, du hast meinen Respekt". Die Worte entsprachen dem, was Finstermond tatsächlich dachte, auch wenn er es wohl nicht jedem Heiler oder jeder Heilerin sagen würde.

Finstermond: 2. Anführer

Winterblut: Feuerkrieger

Seelenecho: Heilerin

Re: Der Drache des Mondes (Drachenschweif & Finstermond)

Erstaunt lächelte die Heilerin. "Ach was, ich merke mir vieles, das ist was ich tu. Du bist früher als Schüler wegen deinem rechten Auge oft zu Besuch gekommen, das weiß ich noch.", maunzte sie, den Blick auf den Kater vor ihr gerichtet. "Ich danke dir für die netten Worte, aber das ist selbstverständlich. Ich habe mir das als Schülerin doch so ausgesucht, also sollte ich genau das jetzt auch tun. Alles andere würde mich zu einer schlechten Clangefährtin machen". Die schneeweiße Katze schüttelte den Kopf, als wolle sie den Gedanken dadurch vertreiben. "Es ist doch auch das mindeste, was ich tun kann, ich bin zu schlecht im Jagen, zu schwach zum Kämpfen und die wenigsten Kater würden mich für ihre Lust auswählen. Kräuterkunde ist das einzige, was ich je verstanden habe, also habe ich mich dieser gewidmet."
Auch Drachenschweif dachte an die alten Zeite, wo sie noch immer von allen als nutzlos bezeichnet wurde, nur weil weder jagen noch das dienen in ihrem Blut lag und sie einfach zu tollpatschig gewesen war. Schnell rückte die Heilerin auf den Platz neben Finstermond, um die Gedanken wieder loszuwerden. "Was führt dich denn nachts alleine nach draußen, hier hoch auf einen Baum?", fragte die Heilerin dann aber neugierig, nachdemeine kurze Stille geherrscht hatte.

Re: Der Drache des Mondes (Drachenschweif & Finstermond)

"Die Sterne und den Mond beobachten. Ich mochte das schon als Schüler und nun nehme ich mir immer mal einen Abend oder übernachten auf den Bäumen. Ich fühle mich dadurch so frei und unabhängig, zudem ist es einfach entspannend", antwortete der 2. Anführer ruhig, sein Blick in den Himmel gerichtet. "Als Heilerin, fühlst du dich hier dem Sternenclan näher? Oder hast du dieses Gefühl nur in der Mondgrotte. Denn ich denke, näher kann man unseren Ahnen nicht sein." Der Kater hatte wenig Erfahrung mit dem Sternenclan. Natürlich, wie jede Clankatze, kannte er ihn und sah zu ihm auf, doch genauer befasst hatte er sich nie mit dem Gedanken, wer oder was über ihn wachte und die Prophezeiung gab. Doch der Gedanke beruhigte ihn doch irgendwie. "Hattest du denn schonmal mehr Kontakt zu jemand verstorbenen? Ich finde es interessant, diesen Gedanken, jemanden des Sternenclans zu sehen" Der Blick des Katers war leer, als würde er gedanklich ganz wo anders sein 

Finstermond: 2. Anführer

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Seelenecho: Heilerin

Re: Der Drache des Mondes (Drachenschweif & Finstermond)

"Natürlich fühle ich mich hier oben mehr verbunden, ich habe einen direkten Blick auf sie. Doch in der Mondgrotte ist dieses Gefühl stärker", erwiederte die grünäugige Kätzin schnurrend. Sie war noch nicht oft dort gewesen, doch dieses Gefühl würde doch nie übertroffen werden können, die Verbindung zum Sternenclan war noch nie spürbarer. Doch auch hier oben spürte die Heilerin mehr des Sternenclans als unten, auf dem festen Boden. Aufmerksam hörte sie den Worten Finstermonds zu. "Als Schülerin, kurz vor meiner Zeremonie. Das war ein ganzer Traum, faszinierend auf jedenfall. Ansonsten bekomme ich oft Bruchstücke von ihnen mit oder von dem, was sie sagen. Selten erhält man ganze Sätze, Taten und Aufforderungen"